RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer

Titelbild

RANA-Projektsteckbrief

Managementplan für das FFH-Gebiet 296
„Nordwestvogtländische Teiche und Moor Oberlinda“

Projektgalerie

Oberer Hoflageteich Mühltroff: Eutrophes Stillgewässer (FFH-LRT 3150)
Kammmolch (Triturus cristatus)
Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) am Straßenteich Ranspach (FFH-LRT 3150 und Kammmolch-Laichgewässer)
Zwiebelbinse (Juncus bulbosus) auf dem Brauchwasserstau Ranspach (Kammmolch-Laichgewässer)
Trockener artenreicher Borstgrasrasen (FFH-LRT 6230*) bei Kornbach
Schwarzer Teich: Dystrophes Stillgewässer (FFH-LRT 3160) mit Torfmoos-Schwingkanten (FFH-LRT 7140)

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Zu den aktuellen Projekten

Laufzeit

2007–2009

Auftraggeber

Freistaat Sachsen, vertreten durch die Landesdirektion Chemnitz, Referat Naturschutz und Landschaftspflege

Gebietscharakteristik / Projektinhalte

Das 371 ha große, aus 20 Teilgebieten bestehende FFH-Gebiet befindet sich im nordwestlichen Vogtlandkreis (Sachsen), im Übergang der Ostthüringisch-Vogtländischen Hochflächen zum Mittelvogtländischen Kuppenland. Kennzeichnend ist sein großer Reichtum an Teichen und sonstigen Stillgewässern (rund 85 überwiegend kleinere Einzelgewässer). Zu ca. 50 % ist es mit Wäldern und Forsten bedeckt, Grünlandnutzung nimmt rund 34 % ein. Im Gebiet befinden sich das Naturschutzgebiet „Pausaer Weide“ sowie drei (festgesetzte oder geplante) Flächennaturdenkmale.

Zu den Bestandteilen der Managementplanung gehören zum einen die flächenkonkrete Erfassung und Zustandsbewertung der FFH-Lebensraumtypen und der Habitate von FFH-Anhang-II-Arten; zum anderen werden aus den gewonnenen Zustandsdaten notwendige Erhaltungs- und mögliche Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet und deren Umsetzung mit den Flächennutzern abgestimmt.

Der besondere landschaftliche Reiz und Reichtum des Gebietes besteht in seinen rund 85 überwiegend kleineren Teichen und sonstigen Stillgewässern. Mit zwischen unter 100 m2 und über 3 ha rangierender Teichfläche decken sie ein breites strukturelles und standörtliches Spektrum ab – von nährstoffarmen sauren Moorgewässern bis hin zu eutrophen Teichen mit wertvoller Unterwasser- und Schwimmpflanzenvegetation. Die Vielfalt der unterschiedlichen Ausprägungen innerhalb der vorwiegend als Fischteiche angelegten Gewässer korrespondiert mit der unterschiedlichen Nutzungsintensität – zwischen rein zu Naturschutzzwecken gepflegten Teichen am einen und stark getrübten Teichen mit vergleichsweise hohem Fischbesatz am anderen Ende der Skala liegt das Gros der Gewässer mit mehr oder weniger maßvoller fischereilicher Nutzung.

Von den eutrophen Stillgewässern wurden rund 50 als LRT 3150 ausgewiesen. Die wertgebende Vegetation umfasst einschichtige und mehrschichtige Wasserschwebergesellschaften des Lemnion minoris (u. a. mit den aquatischen Lebermoosen Riccia fluitans und Ricciocarpos natans) bzw. des Lemno-Utricularietum australis (mit dem Südlichen Wasserschlauch), untergetauchte Laichkrautgesellschaften des Potamogetonion pectinati (mit z. B. Alpenlaichkraut – Potamogeton alpinus, Berchtolds Laichkraut – P. berchtoldii und Grasartigem Laichkraut – P. gramineus), Schwimmblattgesellschaften des Nymphaeion albae (mit Seerose – Nymphaea alba, Schwimmendem Laichkraut – Potamogeton natans und Wasserknöterich – Persicaria amphibia) sowie Wasserhahnenfußgesellschaften (Ranunculion aquatilis). Vereinzelt wurden Armleuchteralgen nachgewiesen (Chara virgata, Nitella syncarpa).

Drei Gewässer konnten als FFH-Lebensraumtyp 3160 – dystrophe Stillgewässer erfasst werden. Darüber hinaus beherbergt das Gebiet Vorkommen der LRT 3260 – Fließgewässer mit Unterwasservegetation, *6230 – artenreiche Borstgrasrasen, 6510 – Flachland-Mähwiesen, 7140 – Übergangs- und Schwingrasenmoore (darunter hervorzuheben das FND „Moor Oberlinda“ im Mühltroffer Forst) und *91E0 – Erlen-Eschenwälder.

Unter den nachgewiesenen Anhang II-Tierarten kommt dem Kammmolch (Triturus cristatus) Flaggschiffcharakter zu, der hier mit 30 Laichgewässern nachgewiesen wurde. Damit ist das Plangebiet für den Bestand dieser Art von überregionaler Bedeutung.

Als weitere Anhang II-Arten kommen im Gebiet die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis), der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea [Glaucopsyche] nausithous), die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), das Große Mausohr (Myotis myotis) sowie wahrscheinlich die Bechstein-Fledermaus (Myotis bechsteinii) vor.

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Mühlweg 39
D-06114 Halle
Tel.: 0345-1317580
E-Mail: info(at)rana-halle.de

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