RANA-Projektsteckbrief
Managementplan für das FFH-Gebiet 045E
„Teichgruppen am Doberschützer Wasser“
Projektgalerie
Laufzeit
2004–2005
Auftraggeber
Staatliches Umweltfachamt Bautzen, Abteilung Naturschutz / Landschaftspflege
Gebietscharakteristik / Projektinhalte
- 493 ha großes Gebiet im Oberlausitzer Teichgebiet (Landkreise Bautzen und Kamenz) mit überwiegender Waldbedeckung und 32 % teichwirtschaftlich genutzter Fläche, flach nach Norden abfallende Altmoränenlandschaft im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster
- flächenkonkrete Erfassung der LRT- und LRT-Entwicklungsflächen und der Anhang-II-Arten-Habitatflächen sowie Bewertung von deren aktuellem Erhaltungszustand; Ableitung von Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen sowie Abstimmung ihrer Umsetzung mit den Flächennutzern
- hohe Bedeutung für LRT 3150 – Eutrophe Stillgewässer mit aktuell 156 ha, daneben auch für den LRT 6510 – Flachland-Mähwiesen, kleinere Anteile von Übergangs- und Schwingrasenmooren (LRT 7140), Bodensauren Eichenwäldern auf Sandebenen (LRT 9190), Eichen-Hainbuchenwäldern (LRT 9160), Birken-Moorwäldern (LRT *91D1) und Erlen-Eschenwäldern (LRT *91E0)
- Acht aktuell nachgewiesene Arten des Anhangs II: Firnisglänzendes Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus), Schwimmendes Froschkraut (Luronium natans), Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis), Steinbeißer (Cobitis taenia), Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), Kammmolch (Triturus cristatus), Rotbauchunke (Bombina bombina), Fischotter (Lutra lutra), darunter die Rotbauchunke mit ca. 250 Rufern in insgesamt 13 Habitatflächen
- artenreiche Libellen-, Amphibien- und Avifauna, z. B. Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo), Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata), Moorfrosch (Rana arvalis), Laubfrosch (Hyla arborea), Rohrdommel (Botaurus stellaris), Rothalstaucher (Podiceps grisegena), Seeadler (Haliaeetus albicilla)
- Die Maßnahmeplanung forciert u. a. eine Bestandsstützung und räumliche Ausdehnung des aktuell eng begrenzten Froschkraut-Vorkommens (Optimierung des Wasserhaushaltes, Anlage vegetationsarmer Uferbereiche u. a.)
Besonderheiten
- Zwei integrierte NSG („Wollschank und Zschark“ und „Caßlauer Wiesenteiche“)
- Gebietswasserhaushalt durch Flächenmelioration, Trinkwassergewinnung (Königswartha), Begradigung/Vertiefung des Doberschützer Wassers und Niederschlagsdefizite der vergangenen Jahre im südlichen und mittleren Teil gestört, Maßnahmen zielen hierbei auf eine umfassende Renaturierung des Doberschützer Wassers ab
- seit vielen Jahren engagierte Betreuung durch Naturschutzstation Neschwitz und Vogelschutzwarte Neschwitz