RANA-Projektsteckbrief
Forschungsprojekt
„Erhalt und Schutz von Zwergstrauchheiden auf ehemaligen Truppenübungsplätzen in Sachsen-Anhalt vor dem Hintergrund europäischer Naturschutzbestimmungen (NATURA 2000) – am Beispiel des FFH- und EU-Vogelschutzgebietes ‚Glücksburger Heide‘
(FKZ 76213 / 02 / 02)“
Projektgalerie
Laufzeit
2002–2005
Auftraggeber
Land Sachsen-Anhalt / Europäische Union
Gebietscharakteristik / Projektinhalte
- mit Kabinettsbeschluss vom 28./29.2.2000 und 9.9.2003 vorgeschlagenes EU-SPA und FFH-Gebiet mit einer Größe von 1803 ha; Ausweisung als NSG „Mittlere Glücksburger Heide“ per VO vom 12.09.2002 mit 1.247 ha Größe
- zwischen 1936 und 1991 Nutzung als Bombenabwurfplatz (deutsche Luftwaffe) bzw. Artillerieschießplatz mit Panzerbetrieb (sowjetische Streitkräfte); seit 14 Jahren größtenteils Bundesliegenschaft mit Betreuung durch Bundesforstamt Roßlau
- größter Anteil des FFH-Lebensraumtyps 4030 „Europäische Trockene Heiden“ in LSA außerhalb beübter Truppenübungsplätze (vgl. SCHULZE & MEYER 2001); infolge natürlicher Sukzession großer Pionierwaldanteil und geringer Anteil von Silbergrasfluren
- neben dem in der Colbitz-Letzlinger Heide zahlenmäßig bedeutendstes Vorkommen des Ziegenmelkers in Sachsen-Anhalt (SCHULZE & MEYER 2004); direkt nach Nutzungsaufgabe 1991 überregional bedeutsamer Brutplatz von Sperbergrasmücke, Neuntöter und Brachpieper
- Inhaltliche Schwerpunkte sind:
- aktuelle Bestandserfassung der Brutvögel (Linientaxierung, Reviererfassung Anhang-I-Arten, Siedlungsdichteuntersuchung auf ausgewählter Probefläche); telemetrische Untersuchungen am Ziegenmelker
- ergänzende Erfassung von Nachtfaltern und Heuschrecken
- flächendeckende Biotopkartierung unter besonderer Berücksichtigung des FFH-LRT 4030
- Plausibilitätsprüfung der Gebietsabgrenzung und -zonierung
- Definition der Schutz- und Erhaltungsziele; Darstellung und Analyse zielführender Pflegemaßnahmen; Erstellung eines flächenscharfen Pflege- und Nutzungsmodells: mögliche Varianten sind eine Fortsetzung der Heidemahd mit vorgeschalteten Entkusselungsmaßnahmen, aber auch Beweidung und Flämmen (nach Entmunitionierung) von Teilflächen sind zu prüfen