RANA-Projektsteckbrief
Hochwasserschadensbeseitigung Saaledeich Nienburg – Faunistische Grundlagenerhebungen
Projektgalerie
Laufzeit
2017–2018
Auftraggeber
Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW)
Gebietscharakteristik und Projektinhalte
In Vorbereitung geplanter Deichbaumaßnahmen am rechten Saaleufer bei Nienburg (Flussbogen östlich der Stadt Niendorf, km 20,4–21,69) wurden die Artengruppen der Tagfalter, Libellen, Laufkäfer, Holzkäfer (Schwerpunkt Eremit und Heldbock), Großmuscheln und Fließgewässerorganismen, Reptilien, Lurche, Brut- und Rastvögel, Fledermäuse, Semiaquatische Säugetiere (Fischotter und Biber) sowie Feldhamster in einem Untersuchungsraum rechts der Saale detailliert untersucht.
Der Untersuchungsraum umfasst den Flusslauf der Saale sowie die angrenzenden Gebiete rechts der Saale bis ungefähr auf Höhe einer gedachten Linie nördlich der Ortslage Wedlitz bis zum weiter südlich gelegenen Altarm der Saale. Acker- und Waldflächen nehmen dabei den größten Teil des Gebietes ein. Größere zusammenhängende Grünländer existieren nur im Nordosten des Untersuchungsraumes entlang der Saale. Die Auwaldgebiete im Norden und Süden gehören zum FFH-Gebiet „Nienburger Auwald-Mosaik“, wobei ein kleiner Teilbereich als NSG „Sprohne“ ausgewiesen ist. Im Osten fließt der Klitschkegraben. Südlich von Wedlitz befinden sich die Wedlitzer Teiche, ein Gewässerkomplex aus vier Teichen. Des Weiteren existieren zahlreiche Kleingewässer (Altarme, Teiche und Tümpel).
Die Ergebnisse der Kartierung naturschutzrelevanter Artengruppen wurden dokumentiert und bewertet. Insgesamt konnten 61 wertgebende Arten nachgewiesen werden. Die meisten wertgebenden Arten wurden im Bereich der Hartholzaue (Brutvögel, Fledermäuse, Heldbock) und den Wedlitzer Teichen (Brutvögel, Amphibien, Libellen) vorgefunden. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen und die Grünlandbereiche sind dagegen vergleichsweise artenarm. Nur im Deichbereich, der den Untersuchungsraum auf ca. 3 km Länge als blütenreiches Grünland durchzieht, konnten einige bemerkenswerte Falter (bspw. Ulmen-Zipfelfalter [Satyrium w-album]) und Libellen (Keilflecklibelle (Aeshna isoceles) nachgewiesen werden.