RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer

Titelbild

RANA-Projektsteckbrief

Pflegekonzept und -umsetzung Schönower Heide

Projektgalerie

Die nach der Gehölzentnahme weitgehend vegetationsfreien Bereiche mit verdämmenden Auflage-Horizonten – wie im rechten Bildausschnitt – werden geplaggt, überalterte Calluna-Bestände – wie in der Bildmitte – werden gechoppert.
Gegen Ende des Lebenszyklusses der Besenheide verkahlen die Triebe und die Blühabundanz nimmt ab.
Zur Vorbereitung der Flächen werden die zahlreichen Baumstubben abgefräst
Beim Plaggen wird der Auflage-Horizont abgetragen – in der Schönower Heide zwischen zwei und fünf Zentimeter.
Choppermaschine im Einsatz
Beim Choppern wird die oberidische Biomasse inklusive der Moos- und Flechtendecke abgetragen
Der Abtrag und der Transport in den Container erfolgt durch auf einer Welle montierte Schlegel-Werkzeuge
Plaggmaschine im Einsatz
Nach erfolgten Arbeiten im Winter 2018/19 können aus der Luft unbehandelte, gechopperte und geplaggte Flächen gut unterschieden werden.

Zurück zur Projektübersicht

Laufzeit

2017–2020

Auftraggeber

Landesamt für Umwelt Brandenburg – Referat GR3 Naturpark Barnim

Gebietscharakteristik und Projektinhalte

Die Schönower Heide liegt am nordwestlichen Ortsrand von Schönow im brandenburgischen Landkreis Barnim. Naturräumlich liegt das Gebiet am Übergang des Westbarnims zur Barnimplatte und wird vom Schönower Dünenzug durchzogen. Im Zentrum entstand infolge der langjährigen militärischen Nutzung ein Mosaik aus nährstoffarmen Sandoffenböden, Sukzessionsstadien der Sandmagerrasen und der Sandheiden. Im Randbereich blieben die Kiefern- und Kiefern-Mischforste erhalten.

Zum Erhalt des zentralen Offenlandbereiches mit seinem wertvollen Bestand an Calluna-Heiden (LRT 4030), Trockenen Sandheiden auf Binnendünen (LRT 2310) und Grasfluren auf offenen Binnendünen (LRT 2330) wurden durch die Berliner Stadtforsten in großem Umfang Gehölze entnommen und verschiedene Pflegemaßnahmen erprobt und etabliert. Unter anderem besteht seit dem Jahr 2008 ein 140 ha großes, mit Wildtieren bestücktes Gatter.

Das von uns erstellte Pflegekonzept bezieht sich vor allem auf die Fläche des Wildgatters und die südlich angrenzenden Offenlandbereiche. Je nach Sukzessionsstadium sind zum Erhalt bzw. zur Wiederherstellung der charakteristischen Habitat- und Vegetationsstrukturen der Heidekomplexe das Kontrollierte Brennen in Kombination mit Beweidung oder mechanische Pflegeverfahren wie Plaggen und Choppern anzuwenden.

In den vergangenen Jahren wurde die Schönower Heide sukzessive munitionsberäumt. Aktuell ist die gesamte Fläche des Wildgatters oberflächlich und davon rund 73 ha auch tiefenberäumt. Nur auf diesen Flächen können bodeninvasive Pflegemaßnahmen wie Plaggen und Choppern ohne geschützte Technik angewandt werden. Deshalb wurde der Bedarf an mechanischen Pflegeverfahren zur Verjüngung oder Re-Etablierung von Calluna-Heiden innerhalb der munitionsberäumten Kulisse ermittelt und flächenscharf abgegrenzt. Im Ergebnis werden im Winter 2018/19 auf 11,4 ha überalterte Heidebestände gechoppert. Dabei wird die oberirdische Vegetation inklusive der Moos- und Flechtenschicht abgetragen, um eine effektive (vor allem vegetative) Verjüngung der Besenheide zu ermöglichen.

In Bereichen mit langjähriger Gehölzüberschirmung, akkumulierter Nadelstreu und ggf. schon starkmächtigen Auflage-Horizonten wurde das Heidekraut verdrängt und kann sich als Mineralbodenkeimer nicht wieder etablieren. Hier kommt, nach Vorbereitung der Flächen durch Fräsen der Baumstubben, das Plaggen zum Einsatz. Dabei werden die oberirdische Vegetation und die organischen Auflage-Horizonte abgetragen. Der Ah-Horizont bleibt jedoch explizit erhalten, um mit der darin enthaltenen ericoiden Mykorrhiza optimale Keimbedingungen für die Besenheide zu schaffen. In den Wintern 2018/19 und 2019/20 wird eine Fläche von insgesamt 16,2 ha geplaggt. Nach Abschluss der Pflegemaßnahmen soll der Erfolg durch ein gezieltes, mehrjähriges Monitoring bewertet werden.

RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer
Mühlweg 39
D-06114 Halle
Tel.: 0345-1317580
E-Mail: info(at)rana-halle.de

RANA – Büro für Ökologie und Naturschutz Frank Meyer
Mühlweg 39 · D-06114 Halle · Tel.: 0345-1317580 · E-Mail: info(at)rana-halle.de