RANA-Projektsteckbrief
Umsetzung des Öffentlich-Rechtlichen Vertrages zum Generalplan Hochwasser (Schwarze Elster) zwischen dem Land Brandenburg und dem Landkreis Elbe-Elster
Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen für deichsanierungsbedingte Gehölzverluste und zur Entwicklung und Wiederherstellung der Kohärenz im Schutzgebietsnetz Natura 2000 an der Schwarzen Elster und ihren Zuflüssen im Landkreis Elbe-Elster (ÖRV Land BB und LK Elbe-Elster)
Projektgalerie
Laufzeit
2008–2011
Auftraggeber
Landesumweltamt Brandenburg – Regionalabteilung Süd / Referat RS 6 Wasserbau, Hochwasserschutz
Projektinhalte
Mit dem Altwasser Borken wurde im Dezember 2008 die praktische Umsetzung der Renaturierungsvorhaben in der Schwarze-Elster-Niederung begonnen (zur Planung siehe auch Projektsteckbrief im Archiv). Insgesamt kamen zunächst vier Objekte der Revitalisierung von Altwassern zur Umsetzung:
- Altwasser Borken
- Alter Hechtzug bei Elsterwerda
- Krebsscherenaltarm Neumühl
- Altwasser in den Langennaundorfer Elsterbrüchen
Die vier Gewässer stehen stellvertretend für eine Vielzahl von Altwässern, die bereits seit über 150 Jahren von der heute kanalisierten Schwarzen Elster abgetrennt sind und dennoch wichtige Refugien für eine äußerst artenreiche Flora und Fauna darstellen. Das Ausbleiben regelmäßiger Überflutungen und einer Durchströmung führt jedoch dazu, dass diese abgetrennten Flussschleifen zunehmend verschlammen und verlanden und dabei langfristig ihren Gewässercharakter verlieren. Die geplanten Renaturierungsmaßnahmen hatten zum Ziel, diese Entwicklung aufzuhalten und die Auennebengewässer deutlich aufzuwerten.
Die Leistungen wurden von regional ansässigen, auf dem Gebiet der Gewässerunterhaltung und -sanierung ausgewiesenen Fachunternehmen ausgeführt. Da es sich hierbei um äußerst sensible Lebensräume handelte und verschiedene Belange des gesetzlichen Natur- und Artenschutzes berücksichtigt werden mussten, war eine ökologische Bauüberwachung unverzichtbar (Planungsgemeinschaft RANA und QUERCUS).
Im Jahr 2010 erfolgten erste Effizienzkontrollen unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten. Dabei konnten ausschließlich positive Effekte der Renaturierungsmaßnahmen festgestellt werden:
- Mit den Maßnahmen konnten ökologisch bedeutsame Gewässerstrukturen der Flussauen und Auennebengewässer erhalten bzw. wiederhergestellt werden,
- Die Vorkommen wertgebender Arten der Gewässer- und Ufervegetation konnten erhalten und in ihren Beständen gestützt werden, z. B. die Krebsschere (Stratiotes aloides) im Altarm Neumühl,
- Die Populationen einiger Amphibienarten waren 2010 stellenweise individuenstärker als in den Jahren vor Umsetzung der Maßnahmen, z. B. von Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) und Moorfrosch (Rana arvalis) in den Altwassern Borken und Langennaundorf,
- An drei der vier Gewässer konnten 2010 mehr Libellenarten nachgewiesen werden als im Ausgangszustand, darunter auch naturschutzfachlich bedeutsame Arten, wie Spitzenfleck (Libellula fulva) und Keilflecklibelle (Aeshna isoceles) an den Altwassern Borken und Langennaundorf.